Kunstinteressierte erinnern sich sicher gerne an die “KunstBude“ von Achim Schmacks in Reimersbude/Witzwort, die von 2012 bis 2015 viele Ausstellungen des Düsseldorfer Künstlers und verschiedenen KünstlerkollegInnen beherbergte. 2016 ging Schmacks aus beruflichen Gründen nach Düsseldorf zurück, um sich dort neuen Aufgaben, wie z.B. seiner BLACKOFFICE Galerie zu widmen.

Jetzt, im Sommer 2019, ist er wieder nach Nordfriesland gekommen, voll mit neuen Ideen, Konzepten, Werken, und seiner großen Loyalität zur Farbe Schwarz.

„Ich brauchte Ruhe, Kraft und Freiheit. Im Norden war ich immer, wenn auch nicht immer physisch.(…) Aus der KunstBude wurde die Kunsthalle Egdor (Anm.: lat. Eider). Der Ausstellungsraum mit 220 Quadratmetern und einer Höhe von 10 Metern mit offener Balkenkonstruktion liegt nur wenige Meter von der Eider entfernt.“, so Schmacks.

Seine neue Ausstellung nennt er „LABORATORIUM 2019″. Hier wird gearbeitet, hier müht er sich ab, erlebt kreative Schaffensphasen, manchmal auch leidvolle.

In seinem „Labor“ finden sich Pigmente, Naturmaterialien, Bücher und alte Fundstücke. Hieraus entwickelt Schmacks seine Werke mit Titeln wie ‚Zivilisationsspuren‘, ‚Elemente‘ oder ‚Gravitation‘.

„Ich kann die Welt nicht ändern, aber einen Beitrag dazu leisten sie besser zu machen. Mit Hilfe meiner Kunst kann ich auf viele Dinge aufmerksam machen und der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten. Ich möchte nicht an-, sondern aufzeigen. Jeder Künstler ist in der Lage einen Beitrag zu leisten.

Meine Themen sind Gesellschaft, Umwelt und der Umgang mit jeglichem Leben. Ich beschäftige mich mit Religionen, der Vergangenheit und wage einen Blick in die Zukunft. Für zukünftige Generationen und allem Leben auf der Erde sollten wir diese schützen.

Somit sehe ich mein Atelier als Laboratorium, arbeite mit Gegenständen aus der Vergangenheit, beschäftige mich Texten aus alten Büchern, verarbeite Erde, Sand oder auch Dinge aus der Pflanzen- und Tierwelt und blicke kritisch in die Zukunft und somit auf unsere Medien.“ (Achim Schmacks , Laboratorium 2019)

LICHT UND SCHATTEN

Verschiedene Schwarztöne und Oberflächengestaltungen bilden unterschiedliche, bezaubernde Lichtreflexe.

Es wird reflektiert. Die Werke kommen im Licht zur Geltung und verändern sich mit dem Licht, – so wie Gesellschaft, Künstler und Betrachter sich in stetiger Veränderung befinden.

ZIVILISATION

Dr. Angelika Hille-Sandvoß, Kunsthistorikerin:

„An seinen Arbeiten haben die Hinterlassenschaften alter friesischer Bauernhöfe maßgeblich mitgewirkt. Die Fundstücke, zu denen bisweilen auch alte Bücher oder Bibeln gehören, erhalten neue Bedeutung: So wird ein altes Fenster aus einem Bauernhof mit angekokelten Bibeltexten verbunden – zum einen Hinweis auf früher weit verbreiteten Aberglauben, aber auch Symbol auf allgegenwärtige Vergänglichkeit. Dieses Motiv findet sich auch in der großformatigen Arbeit, der ein Pflanzenlexikon zugrunde liegt, von dem allerdings nur verbrannte Strukturen überdauert haben. Letztlich wird nur Asche übrig bleiben, wenn das Aussterben der gesamten Flora und Fauna menschenverschuldet so weiter geht. Dass aber auch das Abgestorbene seinen ästhetischen Reiz hat, zeigt die verdorrte Kümmelpflanze, die als Objekt in einer Kiste arrangiert eine neue Bedeutungsdimension erhalten hat.“

DIE FARBE SCHWARZ

Schwarz ist der wichtigste Bestandteil von Achim Schmacks Arbeiten. Seine oft nichtfigürlichen Darstellungen stecken voller Bedeutungen. Sie setzen sich auf beobachtende, kritische, feinsinnig humorvolle oder auch anlehnende Weise auseinander mit einer Gesellschaft, indem der Künstler ein Abbild schafft und Themen, die ihm wichtig sind, zum Ausdruck bringt.

Die Farbe Schwarz ist Mittel zum Zweck und vermittelt keinen Gemütszustand.

Im Fokus der Ausstellung steht die Installation „ERDE ICH!“, an der der Künstler während der gesamten Ausstellungszeit fortlaufend arbeitet.

Die Ausstellung ist noch bis zum 31.August 2019 täglich von 11 – 18 Uhr geöffnet. Eintritt frei.

Achim Schmacks

LABORATORIUM 2019

KUNSTHALLE EGDOR

Reimersbude 12

25889 Witzwort

Autor