Friedrichstadt vor dem Corona Blues

Am 28. Oktober verkündete die Bundeskanzlerin, dass sie mit den Ministerpräsidenten der Länder übereingekommen ist, ab kommendem Montag eine Art Lock-Down light umzusetzen, um der zweiten Welle der Covid-19 Pandemie die Kraft zu nehmen und so den Gesundheitsämtern im Idealfall wieder die Möglichkeit zu geben, die Infektionsketten nachzuvollziehen. Eine der Maßnahmen, welche gerade unsere Region besonders betrifft, ein Beherbergungsverbot für Touristen. So gesehen hat es die Feriensaison 2020 gerade noch rechtzeitig ins Ziel geschafft. Deshalb bleibt insbesondere das Friedrichstädter Gewerbe weitgehend von einem neuerlichen Corona Blues verschont.

Die Sache mit dem halbvollen Glas

In den Ohren jener Gastronomiebetriebe, welche normalerweise auch im November offen haben und dabei gutes Geld verdienen, mag diese Feststellung wie Hohn klingen. Anders als die Händler, welche in den Sommermonaten richtig gut verdient haben dürften, wurden ihre Einnahmen durch zusätzliche Ausgaben für ein „Hygienekonzept“ und einem Verlust an Sitzplätzen gemindert. Und nun der neuerliche Schlag, weil sie ihre Gaststätte im November geschlossen halten müssen. Selbstverständlich macht sich hier der Corona Blues breit. Wer wird es ihnen verdenken?

Aber Hand aufs Herz: Wir hatten trotz allem ein Riesenschwein. Zum einen, weil wir davon profitiert haben, dass die Deutschen ihre Ferien in diesem Jahr vermehrt im eigenen Land verbracht haben (genauso wie die Schweizer in der Schweiz, Österreich in Österreich oder Italiener in Italien geblieben sind). Zum andern, weil die Saison zwar nicht von einer Bullenhitze, wohl aber von überdurchschnittlich gutem Wetter geprägt war. Man stelle sich vor, wo die einheimische Gastronomie heute stehen würde, wenn es schon nur durchschnittlich oft geregnet hätte. So aber konnte der Verlust an Sitzplätzen im Innern, durch die Außenbestuhlung zumindest im Sommer weitgehend wettgemacht werden. Bei allem Pech und Unbill darf man auch einmal dankbar sein, dass es nicht ganz so schlimm gekommen ist, wie es hätte kommen können.

Gib dem Corona Blues keine Chance

Mir ist klar, dass dies die konkreten wirtschaftlichen Probleme dieser Betriebe nicht mindert. Aber wer sich dem Corona Blues hingibt, riskiert sich in eine unaufhaltsame Abwärtsspirale zu begeben.

Allen Schwierigkeiten zum Trotz, welche die Saison 2020 geboten hat, so hat sie doch einige interessante Erkenntnisse gebracht und Fragen für die Zukunft des Friedrichstädter Tourismus aufgeworfen. Ich möchte mich in den nächsten Tagen in einer kleinen Serie mit genau diesen Fragen auseinandersetzen und dabei den einen oder anderen Rückschluss formulieren.

Hinweis:

Sollten Ihnen die aktuellen Einschränkungen im Zusammenhang mit der Bekämpfung des Covid-19 Virus, bzw. dessen Ausbreitung, noch nicht bekannt sein, dann gibt Ihnen diese Seite der Bundesregierung Auskunft, welche Corona Regeln im Moment gerade gelten.

Zur Information der Bundesregierung