Friedrichstadt macht mit illegaler Demonstration Schlagzeile

Nun hat es auch Friedrichstadt erwischt: Mit Plakaten bewaffnet, protestierten junge und ältere Frauen auf dem Marktplatz für eine lebenswerte Zukunft. Die Veranstaltung schlug hohe Wellen. Sogar eine Lokalreporterin des SHZ (Husumer Nachrchten) war zugegen, als 10-25 Personen sich die „Fridays for Future“ Bewegung zum Vorbild nahmen und für sauberes Wasser, reine Luft und ein motorbootfreies Friedrichstadt demonstrierten. Brisant: Die zufällig anwesende Bürgermeisterin informierte die Demonstrantinnen – Juristin durch und durch – dass man eine Demonstration eigentlich anzumelden habe. Mit anderen Worten: Die ganze Sache war also illegal!

Aber der Norden wäre nicht der Norden, wenn die Demonstranten sich nicht artig entschuldigten und versprachen, dies in Zukunft (laut Pressebericht, nachträglich, was aber überhaupt keinen Sinn ergäbe) zu tun.

„Fridays for Future“

Weltweit streiken Freitags Schülerinnen und Schüler, um für eine lebenswerte Zukunft zu demonstrieren. Sie folgen damit dem Beispiel der jungen Schwedin Greta Thunberg, welche mit ihrer Aktion auf die drohende Klimakatastrophe aufmerksam machen will.

Eine große Mehrheit der WissenschaftlerInnen bestätigt, dass die Angst der Jugendlichen begründet ist. Sie fordern deshalb die Politik auf, die notwendigen Maßnahmen zu treffen, um zumindest das Schlimmste zu verhindern.

Erst die Tatsache, dass die Politik (also die „Profis“) gar nichts auf die Reihe bekommt, was die laufende Entwicklung stoppen oder gar zurückdrängen würde, hat dazu geführt, dass über den ganzen Globus verteilt, viele Tausend Schüler sich der „Fridays for Future“ Bewegung angeschlossen haben.

Von den einen belächelt, von den anderen verdammt, haben die Jugendlichen mehr erreicht, als alle professionellen Politikaktivisten zusammen. Natürlich nicht inhaltlich. Diese Last kann man jungen Menschen im Alter von 15 – 25 mit Sicherheit nicht aufbürden. Aber formal. Denn durch die publikumswirksamen Proteste und Demonstrationen ist die Politik erstmals richtig unter Druck geraten. Fakten und Argumente von Experten haben dazu nicht ausgereicht.

Und nun Friedrichstadt

Jetzt hat die Protestwelle auch Friedrichstadt erreicht. Natürlich nicht mit voller Wucht und auch nicht als reiner Schülerprotest. Aber offenbar groß genug, um auf dem Marktplatz Diskussionen und Beschimpfungen auszulösen. Ob die Aktion ausreicht, um den notwendigen Druck auf das Friedrichstädter Rathaus aufzubauen? Zweifel sind angebracht.

Denn, dass die Bürgermeisterin über das notwendige Sitzleder verfügt, um solche Momente auszusitzen, beweist ihr eindrucksvolles Statement auf die Frage, was sie von der ganzen Aktion halte: „Jeder hat das Recht auf eine freie Meinungsäußerung.“

Mit solch klaren Aussagen beweist Sie in aller Deutlichkeit, dass man sie zu den politischen Profis zählen muss. Man darf gespannt sein, wie die Jugend damit umgeht. So oder so sollte diese aber vorab solche Aktionen beim Ordnungsamt anmelden. Denn wer will schon illegal gegen die legale Zerstörung der Lebensgrundlage zukünftiger Generationen protestieren…?

Zum Artikel in den Husumer Nachrichten

https://www.shz.de/lokales/husumer-nachrichten/demonstration-in-friedrichstadt-gegen-hausboote-und-manager-id25173717.html