Friedrichstadt 15.03.2019. Wie überall auf der Welt gehen auch in Husum seit letztem Monat Schüler für den Klimaschutz auf die Strasse. Mehrere Hundert junge Leute trafen sich auch heute zum Schulbeginn vor der Theodor-Storm-Schule. Während drinnen der Unterricht für alle weiterging, die nicht auf Straße gehen wollten, übten die SchülerInnen draußen auf der Strasse die Protestgesänge ein, mit denen sie auf ihr Anliegen aufmerksam machen.

Friday for Future in Husum, seit Anfang 2019 streiken auch Schüler in Husum gegen die Klima-Ignoranz der Erwachsenen und das Versagen der Politik

Berufsschüler Paul Frank sorgt dafür, dass bei der Demo alles seine Ordnung hat. Der steigende Meeresspiegel und Unwetter sorgen ihn sehr.
„Keine Toleranz für Klima-Ignoranz“ ging nicht jedem sofort leicht über die Lippen. Aber auch die Jüngsten hatten den Zungenbrecher nach ein paar Minuten im Griff. Das Orga-Team, das sich vor wenigen Wochen zusammengefunden hat, um die Proteste zu organisieren, setzt sich aus allen Schulformen zusammen. Zu ihnen gehört auch Rebcca Sonnenschein. Sie erzählt, dass sie in der Schule zwar viel über den Klimawandel gehört und gelernt hat, aber so richtig angekommen sei bei ihr das Problem erst, als sie im Fernsehen die Bilder von den Folgen des Klimawandels sah. Dass viele Menschen heute vor dem Klimawandel flüchten müssen, bewegt sie ebenso sehr, wie die Plastikmüll-Flut. Sie und ihre Freunde fordern, dass die Politik durchgreift und nicht dauernd Versprechungen macht, die sie anschließend nicht einhält. Rebecca: „Wir sind es, die mit den Folgen leben müssen und wir sind diejenigen, die gerne noch Kinder in die Welt setzen wollen.“ Sie sagt, der Vorwurf , dass sie eigentlich nur Schule schwänzen wolle, sei sehr verletzend. Rebecca: „Aber ich weiß auch, dass diejenigen, die so etwas sagen, den Grund nicht verstehen. Wir streiken nicht, weil wir nicht zur Schule gehen wollen. Wir streiken, weil wir keine Zukunft sehen und für eine Welt, in der es sich lohnt, zu lernen.“
Paul Frank (20) geht in die Berufsschule und ist im Orga-Team dafür verantwortlich, dass alles seine Ordnung hat. Er beantragt die Demos und stimmt sich mit der Polizei ab, die sich, wie er sagt, inzwischen sehr verständnisvoll zeigt. Er fühlt sich als Küstenbewohner von den Folgen des Klimawandels ganz besonders bedroht. Der steigende Meeresspiegel und immer mehr Unwetter sorgen ihn. Er sagt: Da möchte ich ein Zeichen setzen, dass wir das so nicht hinnehmen wollen.“

Paul Süncksen findet die Forderungen richtig und hofft, dass die Jungen Leute etwas erreichen. Die Erwachsenen müssen ja arbeiten.
Nicht nur Schüler auch Eltern und Großeltern waren bei der Demonstration dabei. Hinter dem Plakat „Parents for Future“ (Eltern für Zukunft) gingen viele Erwachsene. Die meisten schon mit mehr oder weniger grauen Haaren. Uwe Süncksen, sicher einer der Ältesten der mitgeht, ist gekommen, weil er es in der Zeitung gelesen hat. Er sagt: „Ich bin dafür, dass die Umwelt und das Klima geschützt werden. Ich bin nicht radikal, aber ich unterstütze durchaus die Forderung nach intensiveren Bemühungen und die Jugend, weil die hoffentlich mehr Erfolg hat. Die Erwachsenen arbeiten ja.“ Er glaubt fest daran, dass die jungen Leute etwas erreichen können.
Friday for Future:
Mehrere Hundert junge Leute machten sich in Husum am 15. März auf den Weg in die Innenstadt.