Das Gute siegt zuletzt. Immer!
Lippenstift und Gift
Ein volles Jahr befinden wir uns nun im Corona-Panik-Dauerstress. Kein Wunder, hat der eine oder die andere inzwischen die Netflix-Videothek leer geräumt. Dieses Komaglotzen – der Vulgo-Fachterminus hierfür lauet Binge-Watching – ist inzwischen eine Volkskrankheit und dürfte dafür verantwortlich sein, dass das Kinosterben nach dem Lockdown sich weiter beschleunigt. Ich selbst bin dagegen auch nicht immun. Meine Vorlieben sind Ermittler-Serien, wie Sherlock, Elementary und the Mentalist. Jede Einzelne dieser Serien haben ich schon mehrfach gesehen. Meist schaue ich sie nebenher – etwa wenn ich massenweise Bilder bearbeite – oder vor dem Einschlafen. Das ist irgendwie beruhigend, denn mit Überraschungen ist nach dem fünften oder sechsten Mal natürlich nicht zu rechnen.
Folge 15: Lippenstift und Gift
Heute möchte ich Ihnen eine Folge aus der ersten Staffel (Folge 15) von the Mentalist ans Herz legen: Lippenstift und Gift. Die Geschichte ist wie aus dem Leben gegriffen. Fünf Frauen, nicht wirklich reich und prominent, aber trotzdem intensiv mit ihrem eigenen Status beschäftigt, versuchen ihrer Bühne, den Country- und Tennisklub nach ihrem Gusto zu prägen. Natürlich läuft das alles mit Lügen und Intrigen, aber das gehört sich wohl so in der „besseren“ Gesellschaft.
Ich will nicht zu viel erzählen, aber am Ende sind zwei tot und eine sitzt im Knast.
Was mir an solchen Filmen immer gefällt, ist der Moment, da sich die Täterinnen erklären. Wenn Sie im Verhörraum oder auf dem Rücksitz des Autos der Strafverfolgungsbehörde sitzen und die Erklärung für ihre Taten liefern. Ja, so ist das bei Tätern und Täterinnen: Es kommt ihnen immer erst im Nachhinein in den Sinn, sich zu erklären, den Dialog zu suchen und um Verständnis zu werben. Aber auch nur dann, wenn sie beim Lügen, Betrügen und Morden erwischt wurden.
Wen interessieren die Erkärungen danach?
Ihre Erklärungen sollen darüber hinwegtäuschen, dass sie nicht bereuen. Bei ihren Erklärungen geht es immer nur darum, dass sie um Verständnis bitten. Weniger für die Tat an sich, sondern um Verständnis für sie. Denn sie hatten ja ihre Gründe und wollte im Grunde nur das Beste.
Der wichtigste Erfolgsfaktor solcher Serien ist, dass es jemanden gibt, welche/r diese Machenschaften aufdeckt. Und dabei keinen falschen Respekt auf die gesellschaftliche Stellung der TäterInnen nimmt und auch bereit ist, mit der Gegenreaktion zu leben. Etwas, das im richtigen Leben leider viel zu selten zu sehen ist.
Es müssen keine Superhelden sein. Mir reicht es, wenn es für mich Helden sind. Dabei – die Auswahl meiner Favoriten mag da nicht gerade beispielhaft sein – spielt bei mir das Geschlecht auch überhaupt keine Rolle. Hauptsache, sie sorgen dafür, dass der Selbstreinigungsprozess der Gemeinschaft in Gang kommt.
4 ½ Tage beschäftigt
Die Folge „Lippenstift und Gift“ von the Mentalist gibt es übrigens aktuell nicht auf Netflix, sondern auf Amazon Prime Video zu sehen. The Mentalist kann ich für Binge Watching wirklich nur empfehlen. Die 151 Folgen garantieren rund 4 ½ Tage ununterbrochenes Vergnügen. Damit lässt sich zumindest die Zeit bis zur nächsten Verschärfung des Lockdowns wunderbar überbrücken!
The Mentalist ist in Amazon Prime Video enthalten. Für diesen Hinweis erhalten wir keinen Werbekostenzuschuss von Amazon.