Dieser Coup kommt gänzlich unerwartet. Noch vor wenigen Monaten hat die Betriebsleitung der Kajüte 1876 verkündet, man reagiere auf den anhaltenden Erfolg mit einer Konsolidierung des Angebotes. Schon damals haben sich viele Friedrichstädter verwundert die Augen gerieben. Schließlich kommt es ja in einer durch und durch kommerzialisierten Welt nicht sooo wahnsinnig häufig vor, dass zwei gesunde Menschen ihre persönlichen Bedürfnisse vor wirtschaftliches Wachstum stellen. Und nun wieder eine Volte, welche Erstaunen auslösen dürfte. Schon ab Januar gibt Live-Fußball in der Kajüte 1876 zu genießen!!
Der Live-Fußball in der Kajüte 1876 ist eigentlich ein Gastspiel
Formal betrachtet soll es sich bei der neuen Dienstleistung „Live-Fußball in der Kajüte 1876“ allerdings nicht um einen Ausbau des Angebotes handeln. Auch nicht um einen Umbau der Betriebsabläufe, denn die Kneipe bleibt für die Stammgäste auch weiterhin zu den gewohnten Anspielzeiten, äh, Öffnungszeiten offen. Auch das Ambiente und das Angebot in diesen Kernzeiten soll unverändert bleiben. Es wird also niemand vergrault und vertrieben.
Es wird denn auch nicht die „klassische“ Kneipe sein, welche den Live-Fußball in der Kajüte 1876 anbietet, sondern das Team von „1621 Das Bier für Friedrichstadt“. Die Fußball-Kneipe genießt also nur Gastrecht und bietet so quasi die Bühne für regelmäßige Topspiele aus der 1. und der 2. Bundesliga, Champions League, DFB-Pokal, Premier League und LaLiga sowie Topspiele aus der Serie A.
Ein zusätzlicher Treffpunkt für die Bevölkerung
Angesichts der Tatsache, dass Fußball eigentlich nur noch aus Topspielen besteht, könnte man nun vermuten, dass die Räumlichkeiten der Kajüte 1876 nun dauern offen sein werden. Dies scheint jedoch nicht die Absicht der Betreiber zu sein. Wohl deshalb schreiben die Betreiber von „ausgesuchten Spielen“…
So oder so: Egal wie viele Spiele die 1621-Fussball-Kneipe am Ende tatsächlich zeigen wird: Eine Ausweitung des Angebotes an Ausgehmöglichkeiten und Treffpunkten für die lokale Bevölkerung ist auf jeden Fall ein Segen für die Stadt. In diesem Sinne ist es Vera und Jens Friesendorff hoch anzurechnen, dass sie „1621 Das Bier für Friedrichstadt“ die Möglichkeit geben, ihre Räumlichkeiten für den Live Fußball zu nutzen.
Jetzt bräuchten wir eigentlich nur noch eine gemütliche Kneippe für den Alltag. Ein Lokal, bei welchem die Eintrittsschwellen tief und das Publikum gemischt ist. Etwas, welches weniger auf Touristen und mehr auf den Durchschnittsmenschen in Friedrichstadt zugeschnitten ist.
Achtung: Wer wissen will, welche Spiele live übertragen werden, kann sich zum Beispiel bei Jens Friesendorff in eine WhatsApp Gruppe eintragen lassen.
Moin lieber Sidney, schön, dass du die 1621-Fussball-Kneipe auf deinen Kanälen erwähnst. Ist auch alles soweit korrekt, allerdings wollen wir hier mal anmerken, dass Friedrichstadt mit der Kajüte 1876 schon eine gemütliche Kneippe für den Alltag (zumindest Do/Fr/Sa/Konzerte) hat. Bei uns gibt es außer einer kleinen Treppe, die wir sogar mit Rollifahrern überwinden, keine Eintrittsschwellen – und (du bist ja nicht so oft zu Gast) das Publikum ist verdammt gemischt. Das ist wunderbar. Ach ja, und wir sind überhaupt nicht auf Touristen zugeschnitten. Im Gegenteil, wir wollen nach wie vor ein Wohlfühlort für Friedrichstädter und die Menschen aus der Umgebung und Region sein. Jeder darf kommen – auch „Durchschnittsmenschen“, was immer das deiner Meinung nach für Menschen sind. Recht hast du aber damit (und vielleicht meintest du das), dass Friedrichstadt noch mehr Wohlfühlorte braucht. Noch eine Kneipe, vielleicht ein Bistro und Restaurants. Wir hoffen für Friedrichstadt, dass dies im Rahmen des viel zitierten Aufbruchs passiert!
Hallo lieber Jens,
da hast Du wohl Recht! Euer Lokal ist gemütlich und durchaus alltagstauglich. Deshalb mag ich es. Bin aber trotzdem selten da, weil ich noch nie in meinem Leben ein Kneipengänger war. Liegt also wohl mehr an meinen Trinkgewohnheiten (kaum Alkohol, nie Bier), denn an meiner Einschätzung der Alltagstauglichkeit Eurer hübschen Kneipe. (Ich denke, dass ich das jetzt hier und an vielen anderen Stellen genug erwähnt habe und es nun nicht mehr sagen muss…).
Zum Kern meiner Aussage, welche Dich zu Deinem Kommentar verleitet hat: Ich bin nicht der Durchschnitt und wenn mich mein Eindruck nicht täuscht, seit Ihr und Eure Gäste es auch nicht.
Das Durchschnittseinkommen in Nordfriesland soll bei 34.459 EUR liegen. Das ist nicht viel. Auch wenn hierzu keine verlässlichen Zahlen vorliegen, so müssen wir doch davon ausgehen, dass deutlich mehr als die Mehrheit aller Menschen weniger als diese Summe pro Jahr verdienen (Der Median der Einkommen bewegt sich bei 23.875 EUR!).
Viele dieser Menschen können oder wollen sich ein Lokal in Deiner Preiskategorie nicht regelmässig leisten. Das mindert Eure Dienstleistung in keiner Weise. Trotzdem muss ich darauf hinweisen, dass dies nicht Euer Marktsegement ist.
Weil es für jedes Segment der Bevölkerung einen Platz braucht, um sich zu treffen zu verweilen, wünsche ich mir ein Lokal, welches sich an den tatsächlichen Durchschnitt wendet. Wenn das nicht so klar rübergekommen ist, dann entschuldige ich mich dafür, für eine zu flauschige Wortwahl. Ist eigentlich nicht meine Gewohnheit…
Das Ganze hat also weniger mit Euch zu tun, sondern mit einer gesellschaftlichen Entwicklung, von welche wir beide kaum betroffen sind. Auch für Menschen am oder unterhalb des Durchschnitts braucht es Räume und Plätze um sich zu treffen. Wenn sie das nicht haben, dürfte das der allgemeinen Zufriedenheit nicht zuträglich sein und u. A. zu einem Wahlverhalten führen, welches wir uns beide nicht wünschen.
Fazit: Die Kajüte 1876 ist eine wunderbare Kneipe für Menschen, welche wunderbare Kneipen zu schätzen wissen. Sie ist nicht nur für Touris gemacht, sondern es ist Teil des Konzeptes, allen Friedrichstädtern das ganze Jahr über offen zu stehen. Es ist für Friedrichstadt eine Bereicherung.
Was wir aber brauchen sind weitere Lokale, welche nicht nur ebenerdige Zugänge haben, sondern deren Preise – aus Sicht der Durchschnittsverdiener – ebenfalls auf dem Boden geblieben sind.
Ahoi Sidney, da haben wir dann fast nichts hinzuzufügen und stimmen dir zu. Wir sehen das genauso und setzen uns dafür ein, dass Friedrichstadt wieder einen „Pub“ oder eine ähnliche Kneipe bekommt. Wir sind sogar, seit fest steht, dass der Pub neue Betreiber braucht, dabei Ideen, Lösungen zu suchen und ein Betreiber-Team auf die Beine zu stellen. Leider können wir nicht zwei Kneipen alleine führen und ein aussichtsreicher Kandidat, den wir gerne unterstützen würden, ist nicht so weit. Aber jetzt packen wir Dich mal (öffentlich, sorry!) bei den Schweizer Hörnern! Steige du doch mit uns zusammen und einem Partner (der dann hinterm Tresen steht…) ein. Mit Ideen, Visionen und deinem Kapital als überdurchschnittlicher Verdiener… wir kommen dazu mit Ideen, Visionen und viel Gastro-Erfahrung. Und der „Pub“ ist dein Nachbar… und 1621.sh dein Thema. „1621 – das Friedrichstädter Bierhuus“ ist der Arbeitstitel, neben dem Rosenhuus – cool. Und wir suchen dann für dort und auch für die Kajüte 1876 nach alkoholfreien Nicht-Bier-Getränken für dich… und wer bei dem Projekt noch mitmachen will oder dort arbeiten will, kann sich gerne bei uns melden! Bevor da ein Versicherungsbüro reinkommt etc. Wir Friedrichstädter für Friedrichstadt! Nicht nur drüber reden und schreiben – Anpacken! Na, bist du dabei?