Naziparolen und sonstiger Vandalismus

Der Bürgermeister beklagt den ausufernden Vandalismus, welcher die Stadt jedes Jahr viele tausend Euros kostet. Wenn Mobiliar zertrümmert, Fahrkartenautomaten gesprengt und Fassaden verschmiert werden, trifft das uns alle. Erst recht, wenn die Fassadenschmierereien einhergehen mit dumper Nazi-Propaganda. Wir dürfen das nicht zulassen.

Vandalismus trifft alle

Wenn öffentliches Eigentum verunstaltet, kaputt gemacht oder zerstört wird, muss der angerichtete Schaden von der öffentlichen Hand getragen werden. Im ersten Moment ist das für den einzelnen Bürger, die einzelne Bürgerin nicht zu spüren. Tatsächlich hat der jährliche Schaden inzwischen jedoch ein Ausmaß angenommen, welcher die leere Stadtkasse in einem relevanten Rahmen belastet. Das Geld, welches für Reparatur und Ersatz ausgegeben wird, steht an anderer Stelle nicht mehr zur Verfügung.

Naziparolen sind niemals harmlos

Wenn ein Privathaus verschmiert wird, lasten die Kosten zwar alleine bei den Eigentümern. Wenn jedoch die Schmierereien aus Naziparolen bestehen, so geht dies ebenfalls zu Lasten der Gemeinschaft. Zwar sind diese Schäden nicht gleich in Zahlen zu fassen. Ihre langfristige Auswirkung, wenn wir diese Form der politischen Agitation zulassen, werden jedoch kaum zu bezahlen sein.

Wir sollten Lehren aus der Geschichte dieser Stadt ziehen. Auch wenn man nicht gerne darüber redet und lieber über eine Atmosphäre der religiösen Toleranz spricht: Die Bürgerschaft hat im vergangenen Jahrhundert nicht viel dafür getan, ihre jüdischen Mitglieder zu schützen. Wir sollten nicht zulassen, dass ein solches Pack in dieser an sich friedlichen Umgebung wieder mehr oder weniger ungestört agieren kann. Für diese Denke gibt es weder heute, noch in irgendeiner Zukunft eine Daseinsberechtigung.

Keine falsche Toleranz

Es liegt in der Hand der Bürger, diesem Spuck ein Ende zu bereiten. Ist es doch nahezu undenkbar, dass all diese Aktivitäten in einem luftleeren Raum geschehen konnten. Weder was die Naziparolen der offensichtlich sprachgestörten Idioten anbetrifft, noch die Sachbeschädigungen. Vandalismus macht Lärm und antidemokratisches Verhalten äußert sich selten lediglich in Schriftform. Zumal Täter mit Problemen bei der schriftlichen Ausdrucksweise, diese Schwäche meist lautstark zu vertuschen suchen …

Der Naziterror der 30er Jahre war nur möglich, weil die Mehrheit schwieg, die Augen verschloss, wegguckte und sich wegduckte. Wir müssen die Anfänge stoppen. Sowohl bei der Gewalt an Sachen, als auch in Bezug auf die sinnentleerten Schmierereien rechter Idioten. Von dieser Pest können wir uns nur gemeinsam befreien. Und zwar, indem wir Zivilcourage zeigen und bereits bei den kleinsten Anzeichen Widerstand leisten und einschreiten.

Zum Beitrag mit dem Interview mit dem Bürgermeister

Zum Artikel von Patricia Wagner in den Husumer Nachrichten über die Nazischmierereien am Mittelburgwall 52