Gut 15 Jahre ist es her, dass der Kölner Künstler Gunther Demnig die ersten Stolpersteine in Friedrichstadt verlegt hat. Jetzt kam er auf Initiative von drei Schülerinnen der Erfder Gemeinschaftsschule, um erneut mit seinen bronzenen Gehwegplatten an das Schicksal der ermordeten Friedrichstädter Juden zu erinnern.

Neue Stolpersteine Friedrichstadt Juden jüdische GeschichteDabei wurden einige Familiengeschichten komplettiert, wie die der Familie Heymann, die in der Prinzenstraße 23 einen Tabak- und Schuhladen betrieb. Waren bisher nur für die Eltern, Adolf und Ricka, Stolpersteine vorhanden, so gibt es jetzt auch zwei für die Kinder: Tochter Edith, die in die USA flüchten konnte und Sohn Rudolf, der 1933 in Kiel tot aufgefunden wurde. Auch an die Familie des letzten Rabbiners Dr. Benjamin Cohen erinnern jetzt drei Stolpersteine, ebenso wie an Rita Meier, die als einzige ihrer Familie durch einen Kindertransport nach Holland gerettet werden konnte. Die Schülerinnen aus Erfde haben einen Stein für Ernst Selig gestiftet, der als 19jähriger nach Minsk deportiert wurde und wie seine ganze Familie die NS-Zeit nicht überlebt hat. Gunther Demnig zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Schülerinnen und sagte: „So lange sich junge Menschen noch so engagieren, ist die Vergangenheit nicht vergessen.“