Verstörende Nachrichten sind in der SHZ an diesem Wochenende zu lesen. Es gibt Bürger in unserer Stadt, die in ihrem Wohnzimmer ein offenes Feuer anzünden. Unglaublich, nicht wahr? Aber stimmt das auch? Oder möchte die Zeitung (oder wer auch immer) hier Stimmung machen? Möchte man MitbürgerInnen als Asoziale denunzieren? Das Denunziantentum, so ist ja immer wieder zu hören, ist eine Spezialität dieser Stadt. Was aber ist wirklich passiert? Am Freitag Nachmittag standen 3 Feuerwehrwagen (ein Leiterwagen) ein Polizeimannschaftswagen und zwei Rettungswagen in der Holmertorstrasse. Eine unbekannte Person hatte Rauch auf dem Grundstück Nummer 5 gesichtet und soll die Feuerwehr gerufen haben. Es muss ein Fremder gewesen sein, denn alle Anwohner wissen, dass zwei MitbürgerInnen den Garten und das Hintergebäude – eine Baustelle – hin und wieder nutzen, um zu grillen. Wo Feuer ist, ist natürlich dann auch Rauch. Mal mehr, mal weniger. Je nachdem, wie nass die Holzscheite sind, die in der Waschtrommel unter Kontrolle abbrennen. Auch wenn es nicht jedermanns Stil oder Geschmack ist: Für die beiden jungen Männer ist es ein Ort, an dem sie sein dürfen, wo man sich aufhalten darf, ohne Geld auszugeben, wenn einem zu Hause die Decke auf den Kopf fällt. Das ist nicht einfach zu finden.
Nehmen wir einmal an, dass derjenige oder diejenige, die die Feuerwehr gerufen hat, tatsächlich geglaubt hat, dass eine Gefahr bestand. Das ist nämlich die freundliche Variante, die mir gut gefiele. Denn ich glaube an das Gute im Menschen. Dann hatte die Feuerwehr sicher keine Wahl, also auszurücken und die Gefahrenquelle zu beseitigen. Spätestens nach Eintreffen an dem Ort des Geschehens, war aber ganz offensichtlich, dass es sich weder um ein Feuer, noch um einen Notfall handelte und man hätte „deeskalieren“ können, was die Aufgaben von Polizei und Feuerwehr ist. Denn fand man vor: Drei Männer die in einer gut durchlüfteten Halle in einer Waschmaschinentrommel das übliche Feuerchen entzündet hatten und sich gemütlich die Füße daran wärmten. Was allerdings in Räumen (selbst wenn sie zum Teil nicht überdacht sind, verboten sein soll…).
Nehmen wir aber einmal an, dass derjenige oder diejenige, die den Feuerwehreinsatz ausgelöst hat, eigentlich wusste, dass es sich um einen Sachverhalt handelte, der seit Wochen dort fast täglich stattfand, dann war es ein sehr böser und ein sehr geschmackloser Streich. Die Polizei jedenfalls wusste, dass auf dem Grundstück regelmäßig gegrillt wurde. Denn sie hatte vor nicht allzu langer Zeit – nachdem die Nachbarschaft sich beklagt hatte – bestätigt, dass dies erlaubt ist und eine Waschmaschinentrommel als Feuerbehälter sicher ist.
Statt dessen brach der „Krieg“ aus. Die Feuerwehrleute wollten evakuieren. Sie stürmten in das Haus (das nicht brannte und nicht verqualmt war) und durchsuchten es. Und sie wollten den Eigentümer, der vor der anstürmenden mit Gasmasken versehenden Feuerwehrleuten geflüchtet war, zwingen, sein Haus zu verlassen. Da er nicht freiwillig mitkam, rief man die Polizei und die schleifte ihn auf dem Boden aus dem Haus über den Bürgersteig, verschleppte ihn in einen Krankenwagen und fixierte ihn. Dann ließ man ihn gehen.
Der „Brandherd“ wurde dann mit sehr lang anhaltendem „Wasser marsch“ gelöscht.
Und die SHZ machte daraus eine Geschichte mit der Überschrift: „Offenes Feuer im Wohnzimmer sorgt für Löscheinsatz.“ Eine völlig absurde Deutung. Der zuständige Redakteur meint sich zu erinnern, dass die Feuerwehr ihm dies so erzählt habe.
Vielleicht ist es aber auch nur ein weiterer Versuch eines oder einer der üblichen Brandstifter gewisse Menschen, die sie aus persönlichen Gründen oder aus politischen Gründen nicht leiden mögen, zu schädigen und sie als asozial zu denunzieren.
Oder sieht bei normalen Menschen so ein Wohnzimmer aus?
Oder machen normale Menschen ein offenen Feuer in ihrem Wohnzimmer?
Ganz sicher nicht.
Anmerkung: Die Redaktion hat aus den ursprünglichen „3 Feuerwehrzüge“ ,“3 Feuerwehrwagen“ gemacht. Wir glauben zwar nicht, dass dies auf den Inhalt des Textes wirklich einen Einfluss hat, aber auf die Diskussion darüber schon.
Wohnzimmer hin, Wohnzimmer her. Wenn die Feuerwehr zu einem Brandort gerufen wird, kann nicht improvisiert werden. Dann sind die Abläufe relativ starr und Improvisation nicht an oberster Stelle:
Brandopfer haben sich diesem Prozedere natürlich zu stellen. Erst einmal unabhängig davon, ob es tatsächlich brennt und die Massnahme angemessen ist oder ob es sich um einen wie auch immer gearteten Fehlalarm handelt. Dieses Prozedere sichert im Ernstfall das Leben der Betroffenen und jenes der Feuerwehrleute.
Deshalb finde ich die Geschichte ja auch so lustig, weil ich mir den Hausherrn bildlich vorstellen kann. Aber wenngleich die Zwangsmassnahme evt. nicht so richtig angemessen war, so liegt die Ursache des Problems ohne jeden Zweifel beim widerspenstigen Hausherrn.
Es wird immer wieder die betont, dass ehrenamtliche PolitikerInnen gegenüber der Allgemeinheit einen Dienst leisten und man sie deshalb mit Respekt und Milde beurteilen sollte. Bei Feuerwehrleuten ist das auch der Fall. Diese riskieren für die Allgemeinheit sogar ihren Arsch und man darf davon ausgehen, dass sie dabei die Hose das eine oder andere Mal richtig voll haben. Dass sie nicht die gleiche Professionalität aufbringen wie die Berufsfeuerwehr großer Städte, muss man in Kauf nehmen. Da geschehen unter Druck Fehler. Diese sind zu akzeptieren. Nicht so schlimm.
Apropos Politik… Natürlich ist das reiner Zufall, dass die Husumer Nachrichten einen völlig falschen Bericht veröffentlichen. Muss nicht gewollt sein (…), Kann einfach nur ein Abbild der üblichen journalistischen Qualität sein, welche man in Friedrichstadt von Zeitungen und Onlineportalen so gerne fordert und welche die Husumer eigentlich nie liefern.
Wohnzimmer bleibt Wohnzimmer. Baustelle bleibt Baustelle. Dass die Feuerwehr kam ist in diesem Fall berechtigt und auch ich bin froh, dass es eine funktionierende Feuerwehr gibt. Menschen, die in ihrer Freizeit andere Menschen retten. Du hast Recht. Das verdient Respekt. Ob es notwendig ist, immer mit 3 Feuerwehrautos und über 60 Leuten auszurücken, kann ich nicht beurteilen. Scheint mir aber fragwürdig.. Die Objekte hier sind so klein, dass nicht alle aktiv werden können. Aber sei es drum. Dies war ein Fehlalarm. Es hat nichts gebrannt und nichts war außer Kontrolle. Ich wünsche mir, dass auch der Einsatzleiter eine freiwilligen Feuerwehr (ich denke die sind sehr gut geschult und glaube nicht, dass sie schlechter vorbereitet sind, als die Profis) vor Ort in der Lage ist, nach wenigen Minuten die Lage korrekt einzuschätzen. Wenn ich vor Ort ankommend nur ein wenig Rauch vorfinde, aber keine Feuer, das eine Gefahr darstellt, dann muss es möglich sein, auf diese konkrete Situation auch angemessen und präzise zu reagieren. Meine Kritik gilt vor allem dem Agieren der Polizei. Es war völlig überflüssig und unbegründet und ein maßloser Übergriff auf die Bewohner, das Haus zu stürmen, in dem es offensichtlich nicht brannte und in dem es auch kein Rauchentwicklung gab, die diese Vermutung bestätigen könnte. Dass dann der Hausherr auch noch überwältigt wird, auf dem Boden heraus geschleift und fixiert, ist unverhältnismäßig, ist ein Angriff auf die Menschenwürde. Die gilt auch in Friedrichstadt. Ich möchte nicht, dass dies „normal“ ist. Aber natürlich, und da hast Du und Markus Recht, liegt auch bei uns die Verantwortung dafür Sorge zu tragen, dass es gar nicht zu einer solchen Situation kommt. Der bin ich offenbar nicht genügend nachgekommen. Das tut mir leid. Ich habe in der Vergangenheit verschiedene Male eingegriffen, als mir die Rauchentwicklung zu stark erschien. Aus Rücksicht auf die Nachbarn. Aber es hat ja offensichtlich nicht gereicht. Die Angst vor Feuer verstehe ich. Das grobe und aggressive Verhalten der Polizei und die Lügen der SHZ gehen zu weit.
Ein Moin allerseits!
Unabhängig davon, ob es nun zwei junge Männer oder zwei Mitbürgerinnen waren, die gegrillt bzw. Feuer gemacht haben… Wir leben hier im alten Ortskern Wand an Wand und zum Teil Mini-Garten an Minigarten, und wenn die Wetterverhältnisse ungünstig sind, und jemand das ganze Viertel einräuchert, ist das einfach unangenehm. Der Rauch kriecht durch alle Ritzen, zumal in diesem Falle der Platz ja anscheinend auch überdacht ist. Unmut bei den Nachbarn ist vorprogrammiert, wenn das dann über einen längeren Zeitraum hinweg passiert – mal ganz abgesehen von einer gesundheitsschädigenden Wirkung. Wir haben mit unseren Nachbarn eine Absprache, wenn sie grillen wollen. Sie sagen uns bescheid, wann, damit wir wenigstens unsere Fenster vorher schließen können… Ich denke das gehört zu den Minimalregeln des Zusammenlebens. Wenn die Rauchentwicklung so stark wird, dass Passanten Alarm melden, ist m.E. definitiv der Rahmen des Zumutbaren überschritten. Immerhin hätte ja tatsächlich nach Rauchvergiftung das Feuer außer Kontrolle geraten sein können. Ich bin schon einmal fast abgebrannt, weil im Nachbarhaus ein Kaminfeuer außer Kontrolle geraten und mein Nachbar fast bewusstlos war. Ich habe ihm das Leben gerettet und die Feuerwehr gerufen – das Haus ist bis auf die Grundmauern abgebrannt – und mein kompletter Dachstuhl mit. Baulich die gleiche Situation wie in Friedrichstadt – keine Brandschutzwände… und altes Fachwerk, das wie Zunder brennt. Wer auch immer, wenn es stimmen sollte, im nachbarlichen Setting überreagiert hat – auf diese Art geht man mit Feuer hier im Ort einfach nicht um… Was die Einsatzstärke und das Verhalten der Rettungskräfte angeht, kann man vielleicht geteilter Meinung sein. Aber sie haben das gemacht, was ihr Job ist – und den machen die Friedrichstädeter Wehrleute verdammt gut! Was den Umgang mit Feuer in überdachten Räumen angeht, gibt es klare, vernunftgesteuerte Verhaltensregeln, über die man nicht diskutieren muss!
Lieber Markus, ja. Die Angst vor Feuer liegt uns wohl im Blut. Dem Deutschen scheinbar auch das Grillen. Mir selber übrigens ganz und gar nicht. Ich sorge dafür, dass auf unserem Grundstück kein Feuer mehr gemacht wird.. außer im Sommer, in der Grillsaison, wo sowieso alle Deutschen ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen: Dem Grillen.
Auf RSH soll der „Brand“,verursacht von drei Obdachlosen auch verbreitet worden sein. Ich selbst habe zu der Zeit kein Radio in Betrieb gehabt und frage Euch, kann das wer bestätigen?
Meiner Meinung nach, hat die Autorin nicht nur Recht, sondern sogar Rechtsmittel.
Herr Batt wir sind hier in der BRD.
Herr Jung, das war kein guter Job.
Bemerkenswert auch die Anzahl der Einsatzkräfte, die zeitnah vor Ort waren und deren Verhalten.
Wir können gerne diskutieren, dann aber inhaltlich begründet und sachlich korrekt.
Seit die Bürgermeisterin und die Husumer Nachrichten offensichtlich gemeinsame Sache machen und scheinbar ohne Recherchen alle Äußerungen öffentlich machen, ja sogar unangenehme Leserbriefe nicht mehr veröffentlichen, bin ich bemüht bei Diskussionen mich nur noch mit gerichtsfesten Fakten zu äußern. Hat heute nicht geklappt, da ich die RSH-Nachricht nicht belegen kann, bin aber zuversichtlich noch nachzuliefern.
Ansonsten bleibt mir nur der Hinweis auf die Verhältnismäßigkeit, dazu noch ein Link.
https://de.wikipedia.org/wiki/Verh%C3%A4ltnism%C3%A4%C3%9Figkeitsprinzip_(Deutschland)
Denkt mal darüber nach, wie es Euch gefallen würde, wenn man Euch so etwas geschehen würde, gilt auch für anonyme „Passanten“.
Marc-Andre Gernert
Lieber Marc, Danke für den Kommentar. Was mich am meisten aufgeregt hat, ist die Unverhältnismässigkeit des Agierens und die Aggressivität. Dass bei RSH von Obdachlosen gesprochen wurde, passt ins Bild. Die Besucher, Freunde, Bekannte, die bei uns manchmal zu Besuch sind und grillen, gehören nicht zum gehobenen Bürgertum, sind aber trotzdem ganz wunderbare – wenn auch verletzte – Menschen, die Mitgefühl verdienen. In einer Stadt mit soviel Christen, müsste es dafür Verständnis geben. Ihre Probleme sind keineswegs ungewöhnlich, und sie haben auch mit dem Versagen unserer Gesellschaft zu tun, diejenigen, die nicht mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurden, angemessen zu fördern und zu integrieren. Auf unserer Baustelle, die jedem offen steht, wird auch nicht nur getrunken und gegrillt, sondern auch sehr viel gesprochen und geteilt: Essen, Gefühle und Sorgen. Die Hässlichkeit liegt im Auge des Betrachters.
Dass unsere Stadt die Augen vor den sozialen Problemen eines Teils unserer Mitbewohner schließt, ist offensichtlich. Denn wo sind die Räume, in denen soziales Leben für diejenigen möglich ist, die kein Geld haben? Wo sind die Räume in denen man selbstbestimmt aktiv sein kann (z.b. offene Werkstätten)? Wo sind die Maßnahmen, die Suchtkranken, oder überschuldeten BürgerInnen helfen? Mir missfällt die Scheinheiligkeit der „glücklichen“.
Wie sagte Berthold Brecht in seinem Lied über die Kindsmörderin Marie Farrar so schön: „Denn alle Kreatur braucht Hilf von Allen“ Unbedingt mal lesen… http://de.muvs.org/topic/bertolt-brecht-von-der-kindsmoerderin-marie-farrar-1922/ . Er war schon in meiner Jugend einer meiner Lieblingstexte.
Liebe Christine,
teile Deine Meinung zu 100%, mir sind wirtschaftliche, akademische oder sonstige Einordnungen wirklich zu wider.
Für mich zählt nur der Mensch.
Mir sind ehrliche Chaoten lieber, als nicht aufrechte Würdenträger.
Schau Dir doch bitte mal meinen Link an, weil Ungerechtigkeiten auch
mal Konsequenzen haben sollten.
Hallo Marc-Andre Gernert,
mir ist sehr wohl bewusst, dass wir in der BRD sind. Allerdings weiss ich nicht so ganz genau, auf welchen Punkt sich der Hinweis konkret bezieht.
Ich kann auf einen Punkt hinweisen, welcher mir schon beim Lesen des Beitrags in die Augen gesprungen ist: Die Fixierung. Eine solche bedeutet Freiheitsentzug und dieser wird in Deutschland (!) aus historischen Gründen an besonders strenge Bedingungen geknüpft. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese hier angemessen berücksichtigt wurden.
Ansonsten gibt es keine Unterschiede zur Schweiz. Solche Einsätze sind immer und überall nach festen Einsatzmustern organisiert. Diese sind besonders bei einer Laientruppe von entscheidender Bedeutung, da hier die Automatismen, welche sich aus Übung und Praxis ergeben, nur schwach ausgebildet sind. Deshalb muss man in der Theorie diese in den Köpfen festnageln. Auch zum Schutz der Feuerwehrkräfte.
Dass es in diesem Fall zu einer etwas sagen wir einmal – unflexiblen Umsetzung gekommen ist, scheint offensichtlich. Das betrachte ich aber als einen lässlichen Fehler, den man im Moment zwar in Kauf nehmen muss und deswegen auch keinen Aufstand machen sollte, den man aber in der Besprechung klar auf den Tisch bringen sollte, um zukünftig besser zu reagieren.
Aus dem bequemen Bürostuhl vor dem Computer, können wir die Feuerwehrleute gut kritisieren. Wir sollten die Kirche aber im Dorf lassen und uns immer überlegen, wie wir unter Druck entscheiden würden.
Meine persönliche Lebenserfahrung sagt mir, dass Augenmass in kritischen Situationen nicht die Regel ist. Solange sich das in einem gewissen Rahmen hält, muss man damit rechnen und es akzeptieren. Eine überzogene Kritik macht die Sache nicht besser. Ganz im Gegenteil.
Viel interessanter ist für mich deshalb die „Medienarbeit“.
Ach noch etwas: Ich stimme Markus Jung zu. Für Feuer gibt es Regeln und die sollte man beachten. Wenn jeder anfängt zu entscheiden, wie und wann eine Regel zu gelten hat, wird es schwierig. Wer hat noch nie die Erfahrung gemacht, dass Dinge schief gelaufen sind, obwohl die Verantwortlichen hoch und heilig versprochen haben, alles unter Kontrolle zu haben? Vermutlich jeder und das sowohl als Opfer, als auch als Täter. Ab einem gewissen Riskikopotenzial gibt es deshalb zu Recht keinen individuellen Ermessensspielraum mehr, weil die möglichen Schäden entweder zu groß sind und/oder bei Fehlern andere in Mitleidenschaft gezogen werden. Wir sind immer großzügig in solchen Dingen, wenn wir denken, dass wir die Sache sehr wohl abschätzen können und im Griff haben. Weniger großzügig sind wir, wenn andere dasselbe für sich in Anspruch nehmen. Das geht nicht. Wir müssen in solchen Dingen überall und bei allen dieselben Maßstäbe anlegen. Da möchte ich keinen Zweifel aufkommen lassen!
Lieber Daniel, das Einsatzmuster.. wie kommst Du darauf? Wie kann es denn sein, dass ein „Einsatzmuster“ den gesunden Menschenverstand außer Kraft setzt? In welchem Regelwerk steht das? Und das bei Menschen, denen wir unser Leben anvertrauen sollen. Das scheint mir eine gewagte These zu sein. Deinen Verweis auf die Laienschaft der Feuerwehrleute finde ich fragwürdig. Das sind kompetente und fähige Menschen, die wissen was sie tun. Und ja: In der Schweiz und in Deutschland sind die Regeln manchmal wichtiger als die Menschen. Dies ist allerdings ein historisches Erbe, das ich gerne loslassen würde.
Lieber Sidney,
sorry aber überall dieselben Maßstäbe anlegen?
Schau Dir mal meinen Link an, jeder Einsatz ist anders und somit,
wie die Meschen individuell.
Risikopotenzial über Grundrechte zustellen geht garnicht, wenn die Einsatzkräfte nach Beschauung und Erklärung seitens des Eigentümers,
so etwas wie hier veranstalten, ignorieren sie bewusst alle Vorschriften, um nicht von Rechtsbruch zu sprechen.
Darf ich die Frage stellen, woher Du Deine Informationen hast?
Aus den Husumer Nachrichten sicherlich nicht, denn dort steht nichts von alledem. Und selbst wenn etwas davon dort stehen würde, könnte man es nicht glauben, weil sich der zuständige Schreiberling die Dinge ganz offensichtlich aus den Fingern gezogen hat. Vermutlich hat er sich auf einen friedlichen Freitagabend und ein geruhsames Wochenende gefreut. Ungefähr auf dasselbe Szenario also, auf das sich die Feuerwehrleute eingestellt hatten.
Wir dürfen also davon ausgehen, dass die Feuerwehr kein gesteigertes Bedürfnis verspürte, an die Holmentorstraße 5 zu fahren, um die dort anwesenden Menschen zu schikanieren.
Zurück zu meiner Frage: Woher hast Du Deine Informationen?
Persönlich habe ich drei Quellen. Der Schwindelbericht der Husumer, den Rant von Christine auf 1621.sh und die empörte Reaktion eines Feuerwehrmannes, welcher offensichtlich nicht die kleinste Lust auf einen Einsatz verspürte, seiner Pflicht trotzdem nachkam und sich danach auch noch arg kritisieren lassen durfte.
Ich kann die Wut verstehen. Von beiden.
Nun weiß vermutlich jeder, dass ich Christine Ax sehr zugeneigt bin. Das bedeutet aber nicht, dass ich mein Hirn ausschalte, wenn ich Ihre Beiträge lese. So ist mir aufgefallen, dass Sie nicht vor Ort war, die Informationen also aus zweiter Hand stammen. Zwar glaube ich die Geschichte mit dem Hausherrn sofort, mache aber schon hier kleine Abstriche wegen der dramatischen Darstellung.
Keine Abstriche muss ich bezüglich ihrer Beschreibung der exzessiven Löschung des Feuers machen. Da hilft mir schon das Bild, das Ganze richtig einzuordnen.
Ganz ausgeblendet habe ich die Thesen hinsichtlich der beiden Herren, welche für das Feuer verantwortlich sind. Hätten diese in diesem Zusammenhang tatsächlich Substanz, wären diese als Behauptung und nicht als vage (nicht justiziable) Unterstellung formuliert worden.
Tatsächlich habe ich die Herren schon seit Wochen beobachtet, wie sie jeweils vor dem Gebäude ihr Feuerchen gepflegt haben. Das ist nicht ganz das Gleiche, wie in dem Gebäude. Das Haus befindet sich in einem, sagen wir einmal, schwierigen Umfeld. Es ist sehr wohl möglich, dass die Nachbarn sich an den Personen (unter ihrer Würde) oder dem Raum (tatsächlich nervig) gestört haben. Daraus aber zu schließen, der Feuerwehreinsatz ginge auf deren Konto, halte ich doch für sehr gewagt.
Schlüssiger ist da der Bericht der örtlichen Feuerwehr: „Ein Mitbürger hat auf der gegenüberliegenden Seite der Gracht aus einem Gebäude eine starke Rauchentwicklung wahrgenommen und zu dem, durch ein Fenster einen Feuerschein bemerkt, worauf hin er den Notruf bei der Leitstelle abgesetzt hat.“
Einmal angenommen, in unserem Haus würde etwas Auffälliges in dieser Richtung zu beobachten sein, dann wäre ich dankbar, würden meine Nachbarn reagieren. Einen Fehlalarm würde ich im Zweifel liebend gerne in Kauf nehmen. Es käme mir in diesem Zusammenhang niemals in den Sinn, von Denunziation zu sprechen.
Wenn dann die Feuerwehr auftaucht, würde ich Ihren Anweisungen Folge leisten. Ganz unabhängig davon, ob sie nun Gasmasken trügen oder nicht. Denn da ich weder der RAF angehöre noch eine Vergangenheit in der Spionageszene habe, würde ich eine andere Fluchtrichtung wählen…
Aktion und Reaktion. In einem Rant muss man keine Objektivität zeigen. Das würde dem Genre widersprechen. Als Leser sollte man aber trotzdem versuchen, das Gelesene richtig einzuordnen. Ehrlich gesagt habe ich an dieser Sache nichts erkannt, was eine einseitige Schuldzuweisung in irgendeine Richtung rechtfertigen würde.
Sind Fehler gemacht worden? Möglich! Kann man es besser machen? Sicher! Tragen die „Geschädigten“ eine Mitschuld? Zweifellos! Liegt eine Verschwörung vor? Da muss ich jetzt nicht wirklich darauf antworten, oder?
Als Antwort auf Daniel. Der Vollständigkeit halber. Richtig ist: Ich kam hinzu, als Andreas bereits im Krankenwagen lag und dort gegen seinen Willen fixiert worden war, was völlig überflüssig war, weil er keinen aktiven Widerstand geleistet hat. Dass die Feuerwehr das Haus durchsucht hat – gegen den Willen von Andreas – hat mir der Feuerwehrmann selber gesagt. Dass Andreas über den Boden geschleift wurde, dafür gibt es genügend Zeugen – unbeteiligte. Und es war schade, dass ich nicht von Anfang an da war, denn dann hätte ich die ganze Eskalation verhindern können. Das wäre aber m.E. auch die Aufgabe der Polizei gewesen. Deren Verhalten war jedoch genau das nicht: Neutral und verhältnismäßig. Ich werde das nicht auf sich beruhen lassen. Wenn kein Feuer da ist und keine Gefahr besteht, muss ich niemanden mit Zwangsmaßnahmen „festnehmen“ und gegen seine Willen fixieren. Das ist Körperverletzung, Freiheitsberaubung und mit dem Grundsatz der Menschenwürde nicht vereinbar. Vermutlich auch in der Schweiz. Und das ist dazu mein letztes Wort. Lieber Gruss. Und was die Verschwörungstheorie betrifft.. ich bin eine bekennender Gegner von Verschwörungstheorien… das weißt Du. ..
Last but not least: Ich werde das nächste Mal vorsichtiger sein, wenn ich in meinem Wohnzimmer ein Feuer machen um meinen Hammel dort auf zu braten, den ich gewohnheitsmäßig vom Deich stehle um ihn dann mit abscheulichen Obdachlosen zu teilen …
Hey,
schön, dass zumindest Teile Deines Humors wieder da sind.
Mag sein, dass er noch schwarz wirkt, irgendwann wird er
auch bestimmt wieder so weiss wie früher-
LG Marc
Auf Videos bei twitter wimmern australische Koala-Bären mit übelsten Brandwunden.Das sind die Dimensionen, um die es tatsächlich geht.
Nicht so jedoch in der Puppenstube in Friedrichstadt! Dort raucht ein Holzscheit in einer Waschmaschinentrommel und jemand schreit Feuerwehr, Polizei, Notarzt. Zu Hilfe!
Liebe Sigrid. Ja das ist auch wahr. Friedrichstadt hat ein bemerkenswertes Mikroklima und man könnte den Eindruck gewinnen, dass wir mit dem Rest der Welt nichts zu tun haben, dass sie uns nichts angeht. Der Autofokus auf die eigenen Befindlichkeiten ist extrem. Die echten Probleme, die uns wirklich beschäftigen sollten, bleiben leider unbehandelt. Mit der Gründung des grünen Ortsverbandes wollten wir genau das ändern. Schade, dass diese dumme Geschichte jetzt schon schon wieder soviel Energie, und vor allem so viel negative Energie hervorbringt und bindet. Wichtiger wäre es jetzt das Mobilitätsthema anzupacken. Denn – große Freude – das Ziel der 40 Prozent C02 Reduktion könnte doch noch erreicht werden. Aber das geht nur, wenn wir den Verkehrssektor umbauen. Das wäre wirklich wichtig. Denn die Selbstverbrennung wird nicht von unserem Grundstück ausgehen (Scherz), sondern die notwendige Folge unseres übermäßigen Ressourcenverbrauchs. Mich wundert in diesem Kontext übrigens auch, dass keiner der Diskutanten mit auch nur einem Wort auf den Aspekt eingeht, warum es in dieser Stadt keine Orte gibt, für die Friedrichstädterinnen, die keine Arbeit haben und wenig Geld und denen nichts anderes übrig bleibt als zu Hause zu sitzen und die Zeit irgendwie totzuschlagen. Es muss doch sinnvolle Alternativen zum Fernsehen und zum Alkoholkonsum geben.. Wir brauchen endlich ein Bürgerhaus, das selbstverwaltet ist… einen dritten Ort, an dem jeder Willkommen ist … nicht nur Infrastruktur für Touristen.. Der Tourismus ist hier nicht nur ein Segen sondern auch ein Fluch. Wir müssen daran arbeiten… Lieber Gruss an Dich ..
Das ist richtig! Der Horizont reicht oft nur von Deich zu Deich. Da gibt es „natürlich“ den bürgerlich/bourgeoisen Deich und den kleinbuergerlichen Deich. Dabei waere es so wichtig miteinzubeziehen, von welchem Standpunkt aus man spricht.
Mein lieber Sidney,
meine Quellen sind mein Ding.
Unwahr ist Deine Aussage bzgl.HUN oder willst Du mir „alternative Fakten“unterstellen?
Wirklich beschämend, wenn Du weder den Link noch die
Aufnahmen vom „Brandherd“ zur Kenntnis nimmst.
Deine widersprüchlichen Sätze bzgl.HUN, werde ich garnicht
kommentieren, weil Du bei konzentrieter Nachlese die
Widersprüchlichkeit selbst erkennen wirst.
LG Marc
Moin Marc, ob dieser Einsatz ein guter Job war oder nicht, würde ich mir von außen nicht anmaßen zu bewerten. Im Allgemeinen, und das ist meine Aussage, macht die FFW Friedrichstadt einen richtig guten Job. Sie war auch hier schnell zur Stelle. Ich weiß nicht, ob Du schon mal auf jemanden mit einer Rauchvergiftung getroffen bist, ich musste meinen Nachbarn mit Gewalt aus seinem Haus zerren, da er schon fast „weg“ und renitent war. Wenn es in der Holmertorstraße aus objektiver Sicht der Einsatzleitung oder des Notarztes Handlungsbedarf gab, ist es doch besser so als anders herum. Wir sollten doch alle froh sein, dass nichts weiter passiert ist, und das unselige Nachkaspern zu Gunsten oder Ungunsten von wem auch immer lassen…
Nein.Nein.Nein. Auch bei uns gelten die Menschenrechte. Und die werden nicht außer Kraft gesetzt, weil die Feuerwehr vor der Tür steht. Und die Polizei sollte diese Rechte wahren und verteidigen. Das ist nicht geschehen. Andreas hat ein Verletzung davon getragen. Das geht zu weit. Und das Verhalten der Presse war bodenlos. Ja wo leben wir denn? Und bitte nicht vergessen: Es war ein Fehlalarm. Es gab nichts zu löschen und niemand zu retten. Übrigens ist es hier in unserem Land jedem freigestellt sich zu Tode zu saufen. Da schaut dann keiner hin und rettet diese verlorene Seelen… was hier auf unserem Grundstück geschieht ersetzt zum Teil die nicht vorhandene Sozialarbeit..
Hey Markus,
es ist ja nicht so, dass ich Euch anklage, es geht einfach, wie in der Mathematik um das Verhältnis/Relation.
Ich meinte auch nicht, dass unsere PFFW schlechte Arbeit liefert, ganz
im Gegenteil.
In diesem Fall waren die Leute nach meiner Meinung, warum auch immer
total übermotiviert und haben dabei übergriffig gehandelt.
Von Belang ist natürlich auch die Einsatzstärke und wirft Fragen auf.
„Nachkaspern“ halte ich auch für unschön, aber alles hat Grenzen.
Hun+RSH(noch nicht von mir belegbar)berichten mit „alternativen Wahrheiten“, da würde ich gerne mal die Quellen wissen.
Was ist nur in Friedrichstadt los ???
Feuerwehr hin oder her, es ist ein Segen, dass es sie gibt. Ein großes Lob an alle Feuerwehrmänner und Frauen, die sofort helfen, wenn Notlagen entstehen.
Hier aber war wohl alles reichlich übertrieben. Manche tun so als hätte es dort einen lebensgefährlichen Großbrand gegeben und warum ist man so mit dem Hauseigentümer umgegangen??? Das ist ja regelrecht Freiheitsberaubung.
Habt Ihr vergessen, wie unsere Vorfahren gelebt haben??
Früher gab es in jedem Haus eine offene Feuerstelle. Da ist so eine kleine Waschmaschinentrommel gar nichts gegen. Außerdem ist sie hitzebeständig und befand sich auch nicht im Wohnzimmer, wie zum Beispiel Kamine oder Öfen.
Unsere Vorfahren mussten auf offenen Feuerstellen kochen und sich daran wärmen.
Warum hat man sich nicht vorher mit den Nachbarn in Verbindung gesetzt um zu klären woher der Rauch kam, ob vom Grillen oder ob da nur ein bisschen Holz in der Trommel brannte.
Es drängt sich der Verdacht auf, dass hier wohl jemand mit dem Nachbarn ein Hühnchen zu rupfen hatte. Aber merkt so jemand der denunziert nicht, dass dadurch auf ihn selber ein schlechtes Licht fällt??? Das Verhalten eines Menschen gibt immer Aufschluss, man muss es nur erkennen.
Liebe Christine, ich wünsche Dir und Deinem Ehemann trotz allem ein glückliches und gesundes neues Jahr 2020.
Liebe Grüße Ingrid
Moin Marc, ich verstehe, was Du sagen willst, aber wem hilft das? Ich gehe davon aus, dass es wie bei allen Einsatzkräften, eine Nachbesprechnung und Bewertung geben wird und der Einsatzleiter darlegen wird, warum so gehandelt wurde. Niemand geht davon aus, dass es ein Fehlalarm ist, wenn gerufen wird. Wenn es eine entsprechende Lageschilderung vorab gegeben hat, haben die Einsatzkräfte entsprechend agiert… Man mag sich garnicht ausmalen, was gewesen wäre, wenn es wirklich gebrannt hätte… Dem anderen Thema Presseberichterstattung oder auch „alternative Wahrheiten“ hier oft genannt, mag ich so nicht folgen. Hier entstehen „naturgemäß“ „Parallelwelten“, die wohl nur der Polizeibericht auf den nackten Baustellen-Boden der Tatsachen zurückholen würde…Investigativer Journalismus in der Provinz? Vergiss es!
Moin Markus, genau darum geht es doch, warum wurde hier so agiert, wenn die Lageschilderung korrekt war.
Art und Umfang/Masse an Einsatzkräften deuten doch auf eine,
naja ich sag mal, Fehleinschätzung der Lage durch den Melder hin.
Davon mal ab, wenn die Einsatzkräfte eintreffen, sind sie dann nicht allein schon aus Selbstschutz und weil vorgeschrieben gehalten die Lage vor Ort richtig einzuschätzen?
Aus diesen Gründen war das kein guter Job und auch die Medien
haben sich nicht mit Ruhm bekleckert.
Moin Marc ich habe nicht von einer korrekten, sondern von einer entsprechenden Lageschilderung gesprochen. Das meint allerdings was anderes als „korrekt“. Bei „korrekt“ wäre sicher niemand so angerückt. Mann muss schon bei den „Wörtlichkeiten“ bleiben. Ich mag nicht ausschließen, dass die Lageschilderung nicht korrekt war, aber das steht nicht in meinem Ermessen und bewegt sich deutlich im Reich der Spekulation. Das würde evtl. das Dienstbuch, oder was auch immer diese Vorgänge dokumentiert, belegen… Du siehst also selber, wie die Wortwahl alleine u.U. unterschiedliche „Realitäten“ herstellen kann… Das ist nicht immer glücklich, aber Alltag, nicht nur in Friedrichstadt. Hier es nur präsenter, weil sich alle irgendwie meinen zu kennen, und weil man näher dran ist…
„Seht ihr nicht, wie ihr einander zerfleischt in Unbedachtheit eures Sinnes?“. Das wusste schon Empedokles. Wisst ihr das immer noch nicht?
Wir ahnen jedoch,dass der völlig unverhaeltmaessige Einsatz einen anderen Hintergrund und Grund (statt eines qualmenden Holzscheites in einem Feuerkorb) hatte und haben muss.
Was ahnt und denkt ihr??