Kommentar

Überwinden Sie #stayhomeyHome und gewinnen Sie ihre positive Energie zurück

Der Lockdown im Zusammenhang mit dem Covid 19 Virus schlägt auf die Stimmung. Es mehren sich die Anzeichen, dass die Zeit in den eigenen vier Wänden von den meisten Betroffenen nicht als entspannende Ferien verstanden wird. Viele, die allein leben, geraten in Isolation und kämpfen mit aufkeimender Schwermütigkeit Depressionen. Ganz anders Familien, welche versuchen Homeoffice und fehlende Kinderbetreuung in ihrer Wohnung unter einen Hut zu bekommen.

Während bei Angestellten #StayHome in erster Linie eine Geduldsprobe ist, sind Unternehmer und Unternehmerinnen in der Situation, dass sie mit jedem Tag mehr Muffensausen bekommen. Zwar haben sie von Hilfen von Land und Bund gehört, erreicht hat sie diese aber vermutlich (noch) nicht. Aus diesem Grunde beschäftigen sich die meisten von ihnen mit der Bewältigung ihres gegenwärtigen finanziellen Notstandes. Das ist zwar verständlich, könnte sich jedoch bald als existenzieller Fehler erweisen.

Sicher, die Liquidität ist ein Problem. Aber es ist zu lösen. Denn wenn es auf dieser Welt an einem nicht mangelt, dann an Geld. Es mag vielleicht im Moment nicht über die Kassen der Einzelhändler und anderen Betrieben laufen, aber es ist da. Wer es also in seinem Leben nicht allzu bunt und rücksichtslos getrieben hat, dürfte die Möglichkeit haben, die Zeit mit Hilfe von Verwandten, Bekannten oder Kunden zu überdrücken. Und irgendwann wird dann das Geld vom Staat auch verfügbar sein.

Nach dem Lockdown kommt die Krise

Nur wird das nicht reichen. Denn gefährlicher als die kurzfristige Liquidität dürften die mittelfristigen Folgen sein. Denn nach dem Lockdown wird die Pandemie noch nicht vorbei sein. Und selbst dann, wenn sie vorbei ist, wird sie in den Köpfen der Leute aktiv bleiben. Es wird viele Monate dauern, bis die Stimmung wieder dort ist, wo wir sie gerne hätten. Im besten Fall.

Wer dieses Szenario durchdenkt, kommt ziemlich schnell zum Schluss, dass weder die Soforthilfe noch ein KfW Kredit ausreichen wird, dieses Problem zu lösen. Auch die vielen Solidaritätsaktionen mögen vielleicht herzergreifend sein, greifen jedoch zu kurz.

Entscheidend ist nicht, wie lange der Lockdown dauert (zumindest nicht, solange er nicht Monate dauert), sondern wie wir danach wieder aus den Startlöchern kommen. Für einen Zweitverwertungsstandort wie Friedrichstadt ist das kein Selbstläufer. Deshalb sollten Sie keine Zeit verlieren und all Ihre Kraft und ihre Möglichkeiten dazu nutzen, sich auf die Zeit danach vorzubereiten.

Wenn Sie Unternehmer oder Unternehmerin sind, schlage ich Ihnen folgendes vor:

  • Lösen Sie das dringenste Problem. Und zwar sofort!

    Regeln Sie Ihren Finanzbedarf rasch. Werfen Sie Ihre Scham und Ihre Hemmungen über Bord und nehmen Sie entweder die Hilfsangebote von Privaten an oder fragen Sie selber Menschen aus ihrem Umfeld. Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens ist der Umgang mit Banken und Behörden frustrierend, zeit- und kräfteraubend. Zweitens blockiert Angst Ihre Gedankengänge und verhindert, dass Sie sich den notwendigen Arbeiten widmen können.

    Wenn Sie Ihre Finanzen geregelt haben, können Sie sich selbstverständlich um öffentliche Gelder bemühen. Ja sie sollten es sogar tun, um keinen Wettbewerbsnachteil zu riskieren. Aber sie tun sich dabei deutlich leichter, wenn Sie keine Angst haben und unter Druck stehen.

  • Online ist auch keine Lösung

    Halten Sie Distanz zu jedem Menschen, welcher ihnen sagt, dass ein Onlineshop die Lösung Ihrer Probleme ist. Auch von solchen, welche glauben, sie müssten sich keine Sorgen machen, weil sie ja bereits einen Onlineshop hätten.

    Ein funktionierender Onlineshop ist eine feine Sache. Aber bis er läuft, muss man viel Zeit, Geld und Arbeit investieren. Von all dem haben Sie im Moment aber nicht genug. Aber das spielt auch gar keine Rolle, denn online haben nur jene Erfolg, welche ein glasklares Geschäftsmodell, extrem kundenzentriert arbeiten und ein Angebot machen können, welches entweder einzigartig, extrem günstig oder marktbeherrschend sind. Alle anderen werden gar nicht gefunden oder machen lediglich einen jämmerlichen Umsatz.

  • Über Probleme wie #StayHome nachzudenken zieht Sie runter

    Hören sie auf damit, über den Lockdown nachzudenken. Beschäftigen Sie sich nicht mit der Gegenwart, wenn es sich vermeiden lässt (und das geht erst, wenn Sie ihre Liquidität gesichert haben), sondern konzentrieren Sie sich auf die Zeit danach.

    Den Lockdown können Sie nicht beeinflussen. Selbst wenn Sie durch Solidaritätsaktionen, Treuebeweise und Sonderaktionen Ihren Umsatz auf 10% des Normalbetriebs hochfahren können, dann hilft Ihnen das nicht weiter. Es kostet aber viel Zeit, Kraft und Energie. Vor allem aber hält es Sie im Krisenmodus. Das Problem: Im Krisenmodus hat der Mensch ein stark eingeschränktes Blickfeld. Ganz unabhängig davon, haben Krisen es so an sich, dass sie die Menschen runterziehen. Genau das Gegenteil dessen, was sie jetzt bräuchten.

  • Gestalten Sie ihre Zukunft aktiv

    Konzentrieren Sie sich darauf, Ihr Geschäft besser zu machen. Und zwar in dem Sinne, dass Sie die Leute davon überzeugen können, möglichst rasch ihre Dienste in Anspruch zu nehmen. Sie müssen sich in die Lage versetzen, ihren Erfolg erzwingen zu können. Das können Sie nur, wenn Sie Grundbedürfnisse ansprechen. Um Ihnen ein Beispiel zu nennen: Nach dem Ende des Lockdowns wird die Nachfrage nach Grachtenfahrten kaum zu beeinflussen sein, weil niemand das Bedürfnis hat, einfach so eine Grachtenfahrt zu machen. Niemand! Hingegen besteht immer ein Bedürfnis nach romantischen Events. Darum: Für eine Grachtenfahrt wird kein einziger Hamburger sich ins Auto setzen. Für die Aussicht, seiner Liebsten ein romantisches Wochenende (mit Grachtenfahrt) bieten zu können, hingegen schon. Deshalb macht es auch keinen Sinn für Grachtenfahrten in Hamburg zu werden. Für das romantische Wochenende hingegen schon.

    Schmieden Sie Pläne und Allianzen. Machen Sie Ihr Angebot besser und runder. Entwickeln Sie Neues. Nutzen Sie die Zeit und stellen Sie sich ganz neu auf. Das weckt – im Gegensatz zum Gejammer über die aktuelle Situation – positive Energien. Und mit positiver Energie ist zwar nicht alles möglich, aber deutlich mehr als mit Ängstlichkeit und Frust.

Ein guter Grund #StayHome dazu zu nutzen, Schwung zu holen.