Am 23. Juni startet in der ehemaligen Synagoge von Friedrichstadt eine Ausstellung der hier ansässigen Künstlerin Ursula Dietze. Die Vernissage beginnt um 11:30 Uhr und eröffnet wird sie durch einleitende Worte von Matthias Kempendorf.
VERGANGENHEIT IST GEGENWART
Der Ausstellungsort ist nicht zufällig gewählt. Die ehemalige Synagoge steht als Gedenkstätte symbolisch für die Vertreibung und die Verfolgung von Juden. In Deutschland im Allgemeinen und in Friedrichstadt im Speziellen. Denn bekanntlich wurde die einstmals lebendige jüdische Gemeinde ganz aus Friedrichstadt vertrieben.
Die Themenausstellung von Ursula Dietze widmet sich denn auch intensiv diesem Thema. Wobei sie hier keine Rückschau halten, sondern einen Bezug zur Gegenwart herstellen will.
Ihre Arbeiten handeln von Missbrauch von Macht, Demagogie und Massensuggestion. Von der Verdrängung von Schuld oder der Mitschuld im Umgang mit der Gegenwart im Spiegel der Vergangenheit.
Die Vergangenheit droht uns einzuholen
Ursula Dietze sucht die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Zusammenspiel von Vergangenheit und Gegenwart. Sie möchte, dass wir einen schonungslosen Blick auf diese Vergangenheit richtigen. Weil jeder Verweigerung, jede Verharmlosung dazu führt, dass die überwunden geglaubte Vergangenheit, von der Gegenwart Besitz ergreift.
Das Werk von Ursula Dietze, welche in diesem Jahr einen schönen runden Geburtstag feiern darf, ist in Friedrichstadt weitum bekannt. Die Künstlerin bevorzugte es mit Ton und rostendem Eisen, in einer Mixed Media Technik, zu arbeiten. Deren Gegensätzlichkeit ergänzen sich ideal in Entsprechung jener Themen, welche sie bewegen und künstlerisch herausfordern.
Zur Ausstellung:
Die Ausstellung dauert vom 23. Juni bis 21. Juli 2019.
Sie ist täglich (ausser Montags) von 11:00 – 16:00 Uhr geöffnet. Die Künstlerin ist zu den Öffnungszeiten jeweils anwesend.
Ausstellungsort ist die Kultur- und Gedenkstätte Ehemalige Synagoge, Am Binnenhafen 17 / Ecke Westermarktstraße in 25840 Friedrichstadt.
Mehr über die Künstlerin Ursula Dietze findet man im Netz unter www.ursula-dietze-skulpturen.de.
Die Ausstellung wurde vom Rosen-Huus Friedrichstadt gefördert,
Moin, diese Ausstellung ist absolut sehenswert und in unserer Zeit einmal mehr wichtig – und vielleicht sollte, falls das nicht schon geschieht, auch bei den Stadtführungen darauf hingewiesen werden. Hier treffen hohe künstlerisch-gestaltende Qualität, präzise formulierte Aussage, Ausstellungsaufbau und der angemessene Raum perfekt passend aufeinander. Dazu kommt, dass auf diese Weise über mehrere Wochen hinweg, Dank des zeitlichen Engagements von Frau Dietze, die Gedenkstätte mal wieder im Alltag öffentlich zugänglich ist, und so die Frauenempore mit der Dauer-Ausstellung zur Geschichte der jüdischen Mitbürger*innen in Friedrichstadt besucht werden kann. Ich würde mit wünschen, dass ganz viele Menschen diesen Ort während des Ausstellungszeitraumes besuchen… auch mit solchen Kulturpunkten schaffen wir starke „Brücken in die Zukunft“…